Re: Ferien im Planwagen / Pferdewagen / Zigeunerwagen Hallo Susanne,
prinzipiell finde ich so etwas super und würde es auch wieder tun, allerdings nie wieder bei Celine Native Caravan. Bei unserer sog. 4-Tages-Tour (die eigentlich nur 2 volle Tage bzw. 3 Übernachtungen beinhaltet) im Juni 2006 wurde nämlich sehr deutlich, dass bei diesem Unternehmen das Abkassieren im Vordergrund steht, sehr zu Lasten der Gesundheit der Pferde und damit natürlich auch sehr zum Nachteil der Urlauber.
Uns hatte man zunächst ein Pferd zugeteilt, das man gerade einem Bauern abgekauft und für solche Touren noch gar nicht richtig geschult hatte und das zudem zwischen Bauch und linker Vorderhand eine handtellergroße, offene und nässende Wunde aufwies. Klar, dass dieses Pferd absolut keine Ambitionen hatte, allein einen 750 kg schweren Wagen plus zwei Erwachsene und zwei Kinder plus Gepäck zu ziehen und deshalb auch freiwillig keinen Schritt tat.
Nach eineinhalb Tagen wechselte man es auf unser ausdrückliches Verlangen hin gegen ein anderes Pferd ein, welches allerdings am selben Tag gerade von einer 4-Tages-Tour zurückgekommen war und deshalb mindestens 4 Tage Pause haben sollte. Dieses Pferd war zwar offenbar sehr willig, aber ebenso offensichtlich völlig entkräftet und schlicht nicht in der Lage, ohne Pause eine weitere Tour zu absolvieren.
Alles in allem war dieser »Urlaub« deshalb für die Pferde eine rechte Quälerei und für uns purer Streß. Tatsächlich mit dem Wagen FAHREN konnte außer den beiden Kindern auch immer nur EIN Erwachsener, der andere mußte neben- oder vorneher laufen und dabei pausenlos auf das Pferd einreden – und es dennoch alle paar Schritte wieder von neuem »anschieben«, bis es sich schließlich, meist nach maximal 2 km, völlig verweigerte. Von den durch Celine Native Caravan versprochenen »10 bis 15 km Fahrstrecke bzw. 2 bis 3 Stunden Fahrzeit täglich« wurde so nicht einmal die Hälfte erreicht, geschweige denn die täglichen Etappenziele der von Celine Native Caravan zuvor festgelegten Route.
Nachdem wir unterwegs auch von einigen Einwohnern von Gerswalde erfahren mußten, dass die Pferde von Celine Native Caravan eigentlich IMMER überfordert seien und IMMER völlig entkräftet irgendwo – selten am geplanten Ziel – ankämen und dass auch andere »Urlauber« IMMER nur neben bzw. vor dem Wagen herlaufen müssten, wir also keineswegs ein Ausnahmefall seien, brachen wir die Tour ab und brachten Pferd und Wagen somit einen Tag früher als geplant auf den Hof zurück.
Da uns der stolze Preis von 490 Euro für 3 Übernachtungen im Planwagen und 2 Tage Streß am laufenden Band zu hoch erschien (letztlich hatte wirklich gar nichts geklappt, und wie uns sogar die Angestellten von Celine Native Caravan, die uns ständig irgendwo aus der Klemme helfen mußten, ausdrücklich versicherten, lag das wirklich nicht an uns und war auch schon öfter vorgekommen), verlangten wir am Tag unserer Abreise in einem Gespräch mit Katrin van Zwoll, der Inhaberin von Celine Native Caravan, die Hälfte, also 245 Euro, zurück. Frau van Zwoll schien zunächst erleichtert, daß wir nicht alles zurückverlangten, erklärte aber, sie hätte nicht so viel Bargeld im Haus, händigte uns 150 Euro aus und bat uns, ihr unsere Bankverbindung per e-mail mitzuteilen. Sie versprach, die restlichen 95 Euro dann umgehend zu überweisen, und »besiegelte« dies per Handschlag.
Die Bankverbindung habe ich ihr am 25. Juni 2006 gemailt, aber leider bis zum heutigen Tag weder das Geld noch irgendeine Erklärung von Katrin van Zwoll oder auch nur eine Reaktion auf zwischenzeitlich 3 erfolgte Mahnungen erhalten. Wirklich überrascht bin ich darüber nicht. Das paßt doch irgendwie gut ins Gesamtbild.
Freunde von mir haben einmal einen längeren Urlaub im Pferdewagen und dabei nur tolle Erfahrungen gemacht, sie schwärmen immer noch davon. Das war allerdings ein Unternehmen in Frankreich. Falls Du es mal ernsthaft angehen möchtest, finde ich gerne die genaue Adresse für Dich heraus.
So, nun hoffe ich, ich hab Dich nicht gelangweilt und wünsche Dir einen schönen Urlaub, wann und wo auch immer.
Liebe Grüße Salome |