Re: Club Greece Gewinn einer Reise in Rethymno (Kreta, Griechenland)
Vom 15. bis 22. August 2007 verbrachten wir einen Urlaub in einem Hotel in Kavros auf der Insel Kreta. Wir – das sind: Meine Ehe-frau Gabriele Benz-Herrmann (43 Jahre) und ich, Rudolf Herrmann (48 Jahre), sowie unse-re gemeinsamen Kinder Lukas (17 Jahre) und Sarah (15 Jahre). Am Montag, den 20. August 2007, unternah-men wir einen Ausflug nach Rethymno. Nach der Ankunft mit dem Linienbus besichtigten wir zunächst die Festung hoch über der Stadt. Dann ging es hinunter zum venezianischen Hafen, wo wir von einem Mann angesprochen wurden. »Sind Sie Deutsche?«, fragte jener zunächst. Dann stellte er sich als Torsten aus Deutschland vor. Ob wir so freundlich wären, einige Fragen zu unserem Urlaub zu beant-worten; dann könnten wir gar Preise gewin-nen. So gaben wir bereitwillig Auskunft (über Dauer unseres Urlaubs, über meinen Beruf). Zum Schluss überreichte Torsten jedem von uns eine »Rubbelkarte«. Es galt, drei Felder frei zu rubbeln. Dann meinte Torsten, nun hätte ja wohl jeder eine Palme und zwei »X« errubbelt. Das hätte uns eine kostenlose Fahrt mit einem »Bimmelbähnchen« durch die Stadt eingebracht. Nach seinem Blick auf die Rub-belkarte meiner Frau geriet er aber dann aus dem Häuschen. »Nein! Das gibt es doch gar nicht! Sie haben ja drei Palmen! Das ist ein Hauptpreis! Sie haben möglicherweise eine Reise im Wert von ein paar Tausend Euro gewonnen! Und ich erhalte von meinem Chef eine Provision von 50 €, weil Sie einen Hauptpreis haben!«. Dann bot er uns eine kostenlose Taxifahrt zum Fünf-Sterne-Hotel des »Club Greece« an. Wenn wir etwa 90 Mi-nuten Zeit hätten, dürften wir das Hotel be-sichtigen und würden dort den Preis erhalten. Auf meine Frage, wie oft es diesen Preis gä-be, gab Torsten zur Auskunft: »Bei 3000 Kar-ten gibt es drei Preise! Bitte kommen Sie nach Ihrem Besuch im Hotel auf jeden Fall wieder zu mir! Ich möchte wissen, ob Sie die Reise gewonnen haben! Dann zahle ich Ihnen ein Bier!«. Seinem mittlerweile herbeigeeilten Kollegen teilte Torsten (immer noch ganz aufgeregt!) mit, wir hätten soeben einen Hauptpreis gewonnen. »Stell Dir vor: Drei Palmen!«. Und so saßen wir vier bald im Taxi und fuh-ren zum Hotel des »Club Greece«. Dort ange-kommen, bezahlte jemand vom Hotel die 7 € für das Taxi. An der Rezeption wurden uns noch einige Fragen gestellt. Dann kam der Auftritt einer »Dagmar aus Köln«, die uns sogleich das »Du« anbot (schließlich herrschte Urlaubsstimmung!). Sie führte uns an einen Tisch im Freien und fragte nach den Getränkewünschen. Dann bat sie meine Frau und Sarah, sie möchten ihr helfen, die Getränke an den Tisch zu bringen (so wurde verhindert, dass wir während Dagmars Abwesenheit aufstanden und gingen). Mit kühlen Getränken versorgt, folgte nun ein über einstündiges lockeres, unbeschwertes Gespräch, in dem es um bisherige Urlaube, Kosten, Kreditkarten, Barzahlung, künftige Traumurlaube ging. Dagmar erzählte von ihrem Ex-Freund, Testfahrer von Beruf, der sie betrogen habe. Alle, alle hätten es ge-wusst! Nur sie und ihre Freundin nicht! Dag-mar erklärte, dass eine Woche Urlaub in den Vier- und Fünf-Sterne-Hotels des RCI immer gleich viel kosten. Januar oder Juli, Österreich oder Karibik, egal! Sie arbeiteten gar mit den Hilton- und Sheraton-Hotels zusammen! Und da bestimmte Menschen nicht in ihrem Hotel Urlaub machen dürften, führe sie eben mit uns dieses Gespräch, diese Befragung. Man wolle schließlich keine Russlanddeutschen oder schmierige Italiener, die mit zwei string-tanga-tragenden Blondinen im Arm im Hotel herumlaufen würden. Anschließend führte Dagmar uns durch das Hotelgebäude, an den Pool, durch die ganze Anlage. Sie zeigte ein Zimmer, zu dem ein Whirl-Pool im Freien gehörte. Während die-ses Rundganges erläuterte sie, dass die Hälfte des Geldes, das wir im Reisebüro für unseren Urlaub bezahlt hätten, der Reiseveranstalter und die Fluggesellschaft abkassierten. Des-halb sei es besser, heute und hier einen Ur-laub zu buchen, an dem kein Reiseveranstal-ter mitverdiene. Ihr Chef würde uns später ein Angebot für insgesamt fünf Wochen Urlaub in den nächsten drei Jahren machen. »Was glaubt Ihr, was das kosten wird?«. Dann erklärte Dagmar genau und viel zu lang, wie man die Angaben des Kataloges zu lesen habe. Zu den nicht besonders schönen Bildern im Katalog meinte Dagmar: »Wir legen kei-nen großen Wert auf den Katalog. Schließlich kann man im Internet alles viel besser und ausführlicher ansehen! Leider ist aber heute das Internet im Hotel nicht verfügbar!«. Mei-ne Frau wurde langsam ungeduldig und sagte, Dagmar solle sich beeilen. Schließlich wolle man sich ja heute noch die Stadt ansehen. Endlich kam es zu dem Zusammentreffen mit »Dagmars Chef«. Er unterbreitete ein Ange-bot, in den nächsten drei Jahren insgesamt fünf Wochen Urlaub zu machen (beispiels-weise Südafrika, Karibik, Madeira, egal wo-hin) für insgesamt 3300 €. Das Angebot kön-ne man nur hier im Hotel buchen, nicht übers Internet und auch nicht von einem Reisebüro aus. Der Sitz der Firma wäre auf der Isle of Man, deshalb spare man sich die Mehr-wertsteuer. Dennoch sei alles EU-Recht! »Was sagen Sie dazu?«. Wir blieben skep-tisch. Es seien heute (!) noch 750 € Anzah-lung zu leisten, der Restbetrag dann in den nächsten vier Monaten. Das Geld komme aber zu einem Treuhänder. Das Hotel bekäme das Geld erst, nachdem wir die Urlaube tat-sächlich verbracht hätten. »Skeptisch? Meine Sie, ich bin ein Betrüger? Meinen Sie, die Leute, die Sie hier im Hotel gesehen haben, sind Schauspieler? Das sind alles zufriedene Urlauber! Kein Wunder, dass in Deutschland nichts vorwärts geht, wenn die Deutschen unfähig sind, Entscheidungen zu fällen! Ihre Kinder werden nachher sagen: »Papa, warum hast Du nicht zugesagt? Denk doch: Karibik!« Am Besten, Sie gehen nächste Woche zum Psychiater, wenn Sie dieses Angebot nicht annehmen!«. Erbost stand der Chef auf und verließ den Tisch. Dagmar meinte, so aufgebracht habe sie ihren Chef noch nie erlebt! Der sei jetzt wohl auch sauer auf sie. Wahrscheinlich glaube er, sie habe uns nicht alles richtig erklärt! Auch sie war plötzlich wie verwandelt: Vom Sunnygirl zur Giftspritze! »Rudi, wenn Du nicht soviel Arsch in der Hose hast, um diese Angebot anzunehmen, tust Du mir leid!«. Sie sei doch keine Betrü-gerin! Dann kam der Chef zurück und versuchte, uns letztmals – sehr aggressiv und wütend – zu überzeugen. Aber es war nichts zu machen – wir blieben standhaft! Nun brachte Dagmar uns ins Foyer, wo der Hauptpreis von der »Rubbelkarte« ermittelt werden sollte. Sie erklärte, es gäbe drei Prei-se: Entweder ein Camcorder, ein CD-Player mit Radio oder eben die Reise im Wert von einigen Tausend Euro! Meine Frau Gabriele solle nun das letzte Rubbelfeld freirubbeln, dann würde dort »A«, »B« oder »C« erschei-nen. Gabriele fragte, welchen Preis dann bei-spielsweise »B« zur Folge hätte. Dagmar gab zurück, das verrate sie nicht. »Moment! Das geht ja so nicht! Das musst Du doch vorher bekanntgeben!« Nein! Dagmar gab uns diese Auskunft nicht! Gabriele rubbelte! Buchstabe »B«. Dagmar schaute in ihren Ordner und gab bekannt: »Ihr habt die Reise gewonnen!«. Nein! Ich bat Dagmar, sie möge etwas zu den Konditionen für diese Reise sagen. Dagmar: »Nein! Das steht alles in den Unterlagen, die in diesem Umschlag stecken!« Ich: » Du hast doch jetzt schon zwei Stunden Zeit für uns gehabt! Da kannst Du doch noch 30 Sekun-den was von dieser Reise erläutern!« Doch Dagmar war unerbittlich: »Keine Auskunft! Steht alles in den Unterlagen!« Zum Abschluss wurden wir noch zum Taxi gebracht, wieder zahlte jemand vom Hotel die 7 € für die Fahrt und es ging zurück zum Ha-fen. Ich sah Torsten, den Mann vom Hafen, des-sen Freude über unseren Hauptpreis so über-zeugend gewirkt hatte, noch einmal aus der Ferne. Er brauchte keine Angst vor den alltäg-lich aus dem Hotel Zurückkehrenden zu ha-ben. Diese hatten sich ja entweder traumhafte Urlaube in den nächsten Jahren gesichert oder wie wir eine Traumreise gewonnen! Wir werden die gewonnene Traumreise jeden-falls nicht antreten! Die Ereignisse in den Stunden, die wir mit Dagmar und ihrem Chef verbrachten, lassen uns mehr als vermuten, dass man auch bei diesem Hauptpreis »über den Tisch gezogen« werden wird! |