Seit Ende Juli 2021 besitzt die Stadt Wien drei Welterbestätten: Zu Schloss und Park Schönbrunn sowie dem Historischen Zentrum Wiens (zurzeit allerdings wegen eines umstrittenen Bauprojekts auf der Roten Liste) kommt nun auch der Donaulimes: Unter dem ersten Bezirk liegt das römische Legionslager Vindobona, wobei der römische Straßenhorizont bis in drei Metern Tiefe liegt. Sichtbar gemacht sind seine Reste etwa am Michaelerplatz und im Römermuseum am Hohen Markt (www.wienmuseum.at).
In Wien benötigt jede/r ab 6 Jahren (!) für eine Hotelübernachtung (nur bei Ankunft), für den Besuch in einem Gastronomiebetrieb (außen und innen) und für den Besuch von Freizeiteinrichtungen (Zoo, Bäder, Ausflugsschiffe ...) und Kulturveranstaltungen (Kino, Konzert,...) außer Museen einen negativen Coronatest, eine Impfbestätigung oder einen Nachweis einer überstandenen Covid-19-Infektion (sog. 3-G-Regel). Für die Nachtgastro muss man geimpft sein oder einen negativem PCR-Test vorweisen können. Testmöglichkeiten gibt es in Wien zahlreiche, viele davon sind auch für Gäste, die keine österreichische Sozialversicherungsnummer besitzen, kostenlos. Einen Überblick bietet https://coronavirus.wien.gv.at/testangebote/.
Seit 13. Mai 2021 müssen Geimpfte, Getestete und Genesene nach dem Grenzübertritt von Deutschland nach Österreich bzw. von Österreich nach Deutschland nicht mehr in Quarantäne. Hotels und Gastronomie in Österreich sind seit 19. Mai geöffnet, ebenso Kinos, Konzerthäuser und Theater - wichtig zu wissen, sie öffnen alle den ganzen Sommer hindurch nur für Geimpfte, Getestete und Genesene (sog. "3G-Regel").
Das Belvedere hat sein Programm für 2021 vorgestellt: Das Obere Belvedere widmet sich von 18. Juni bis 3. Oktober 2021 dem deutschen Maler Lovis Corinth und zeigt in der Schau "Das Leben - ein Fest" dessen Stilwandel vom 19. zum 20. Jh., vom Realismus zum Expressionismus. Im Belvedere 21 zeigt "Joseph Beuys. Denken. Handeln. Vermitteln" ab 4. März 2021 das Werk des Ausnahmekünstlers, dessen 100. Geburtstag am 12. Mai 2021 begangen wird. Ab 15. April 2020 widmet sich eine Ausstellung dem vermutlich bedeutendsten Werk des Bildhauers Fritz Wotruba (1907-1975), nämlich seiner Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Georgenberg in Wien-Mauer. Weiters zu sehen sind Ausstellungen zu Lois Weinberger, Ugo Rondinone, Albrecht Dürer, Irene und Christine Höhenbüchler ... Bei einem derart großen Angebot lohnt sich mitunter eine Belvedere-Jahreskarte für 39 €. www.belvedere.at
Die legendäre, aber zu klein gewordene Wiener Stadthalle wird durch eine moderne Veranstaltungshalle für 20.000 BesucherInnen auf dem ehemaligen Schlachthofareal in Stadtteil Neu-Marx (3. Bezirk) ersetzt. Der Siegerentwurf der Wiener Architekten Kronaus, Mitterer und Gallister, die sich im EU-weiten Wettbewerb durchgesetzt hatten, wurde im Dezmber 2020 vorgestellt. Errichtet wird ein kleineres Nebengebäude und ein als "Riesensandwich" bezeichneter Bau mit großer Freitreppe. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für 2025/26 geplant.
Es gibt die U1, die U2, die U3, die U4 und die U6 und nun wird ab 2021 endlich mit den Bauarbeiten für die fehlende Nummer U5 begonnen. Damit einhergehen werden in den kommenden Jahren massive Verkehrseinschränkungen (Teilsperre der U2 ab Frühjahr 2021, Teilsperre der Landesgerichtsstraße/2er-Linie), eine Fertigstellung wird nach neuesten Prognosen frühestens 2026 erwartet.
Zersiedlung, Bodenversiegelung, Einkaufzentren auf der grünen Wiese, Chaletdörfer in den Alpen ... - das Architekturzentrum Wien im MuseumsQuartier thematisiert in seiner neuen Schau, wie kostbar Grund und Boden ist und was getan werden kann, um diese Ressource zu schützen oder sie neu zu gestalten. Die Ausstellung ist tägl. 10-19 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 9 €. www.azw.at
2020 war kein gutes Jahr, in Wien ein neues Restaurant zu eröffnen, dennoch wurden vier Neueinsteiger auf Anhieb mit jeweils drei Hauben ausgezeichnet: die "Hausbar" im Souterrain des Künstlerhauses (das nach seiner Komplettrenovierung 2020 die Albertina Modern beherbergt) wurde wegen Corona (Barbetrieb Fehlanzeige) ein lässiges Fine-Dining-Lokal (Karlsplatz 5, hausbar-wien.at), das einstige Schubertstüberl, nunmehr "Schubert 2.0" in den Gewölben über dem Melker Stiftskeller in der Schreyvogelgasse 4-6 (restaurant-schubert.at), das kleine "Noble Savage" ebenfalls im 1. Bezirk am Salzgries 15 mit nur 12 Plätzen (www.noblesavage.at) und das nach seiner Adresse benannte "Seidengasse 31" im 7. Bezirk.
"Ablaufdatum" heißt die vor kurzem eröffnete Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum Wien, "wenn aus Lebensmitteln Müll wird", so der Untertitel. Unglaubliche 88 Mio. Tonnen sind es EU-weit pro Jahr, die Schau will zur Bewusstseinsbildung beitragen und geht den Ursachen der Lebensmittelverschwendung in der Landwirtschaft, in der Produktion, im Handel und im Verbrauch im Haushalt oder in der Gastronomie
auf den Grund. www.nhm-wien.ac.at
Im Hanuschhof zwischen Staatsoper und Albertina entsteht zurzeit ein neues Museum, in dem hunderte Kunstwerke aus der Privatsammlung von Heidi Goëss-Horten öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Werke reichen von Gustav Klimt, Andy Warhol, Egon Schiele bis Marc Chagall und waren bisher auf die vier Wohnsitze der Sammlerin aufgeteilt. Für das Museum wird das Stöcklgebäude im Hanuschhof entkernt und soll dann Palais Goëss-Horten heißen. Der Reichtum von Heidi Goess-Hortens erstem Ehemann, dem deutsche Kaufhauskönig Helmut Horten wurde in der Zeit des Nationalsozialismus begründet. Auch dieser Aspekt soll im Museum dann beleuchtet werden. Bautagebuch unter https://hortencollection.com/
Das Dom Museum am Stephansplatz in Wien hat sich in den letzten Jahren zu einem kleinen, aber feinen Museum von großer Strahlkraft gemausert. Nach Ausstellungen wie "Zeig mir deine Wunde" oder "Family Matters" wurde das Haus, das die Sammlung des legendären Monsignore Otto Mauer beherbergt, heuer mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet. Die neueste Schau "Fragile Schöpfung", die bis zum 28. August 2021 zu sehen ist, verhandelt wieder ein hochaktuelles Thema: das zerrüttete Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Geöffnet ist das Museum Mi-So 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, das Ticket kostet 8 €, www.dommuseum.at.
Seit den 1990er-Jahren, 30 Jahre lang, war die Orgel im Wiener Stephansdom stumm. In 50.000 Arbeitsstunden wurde das baufällig gewordene, größte Musikinstrument Österreichs, mit 12.554 Pfeifen und Flöten in den letzten drei Jahren neu gebaut und im Oktober 2020 eingeweiht. Zusammen mit der Chororgel kann sie vom beweglichen Zentralspieltisch mit 5 Manualen oder vom baugleichen Zentralspieltisch auf der Westempore gespielt werden – beide Orgeln verfügen über insgesamt 185 Register und 12.616 Orgelpfeifen und sind somit eine der größten Orgeln in Europa. Die größte Domorgel der Welt bilden die fünf Einzelinstrumente mit 233 Registern und 17.974 Pfeifen im Passauer Stephansdom.
Konzerte, Theater- und Kabarettabende... seit Pfingsten sind sie in Österreich mit bis zu 100 Personen wieder zulässig, d.h. es finden etwa im Musikverein oder im Konzerthaus bereits im Juni wieder Konzerte statt, teilweise wird am Abend doppelt gespielt. Ab 1. Juli 2020 sind in geschlossenen Räumen Veranstaltungen mit zugewiesenen und gekennzeichneten Sitzplätzen bis zu 250 Personen und in Freiluftbereichen bis 500 Personen zulässig. Ab 1. August 2020 steigt die zulässige Personenzahl dann in geschlossenen Räumen auf 500 Personen und in Freiluftbereichen auf 750 Personen. Ab 1. August 2020 sind unter bestimmten Umständen auch Veranstaltungen in geschlossenen Räumen bis 1000 Personen und in Freiluftbereichen bis 1250 Personen wieder möglich.
Die Ausstellungsfläche an der berühmten Wiener Adresse Berggasse 19 wurde von 280 auf 550 Quadratmeter vergrößert, nunmehr sind erstmals alle Privat- und Ordinationsräume des Begründers der Psychoanalyse öffentlich zugänglich. Drei neue Dauerausstellungen bieten Einblicke in Freuds beruflichen Werdegang, sein Alltagsleben und in die Geschichte des Hauses. Das Museum ist täglich 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr geöffnet, zur Wintersaison (ab Nov.) Mi 11-20 Uhr, Do/Fr 11-18 und Sa/So 10-18 Uhr. Der Eintritt kostet 5 €, das Ticket kann auch online gebucht werden. www.freud-museum.at
Weil das in einem früheren Feuerleitturm der Flugabwehr in Wien-Mariahilf untergebrachte "Haus des Meeres" aus allen Nähten platzte, wurde das Gebäude um einem 50 m hohen Stahlbetonbau mit Alu-Glas-Fassade aufgestockt. Ganz oben befindet sich das Aussichtsrestaurant "360° Ocean Sky" und die Dachterrasse (mit dem Panoramalift auch ohne Zoobesuch zu erreichen), die Etagen sechs bis neun werden mit Tieren besiedelt. Bereits eingezogen sind Komodo-Warane, Katta-Affen und eine Riesenschildkröte (9. Stock), im 7. Stock soll schrittweise ein 400.000-Liter-Aquarium eingerichtet werden. www.haus-des-meeres.at
Noch bis Ende Oktober 2020 und dann wieder ab Anfang April 2021 (nach der Winterpause) kann die neue Aussichtsterrasse am Dach des Leopold Museums bei freiem Eintritt besucht werden. Hinauf geht es mit den Außenliften an der Ostseite des Museums, der Ausblick aus 26 m Höhe reicht dann von den Wiener Hausbergen über die Innenstadt hinweg. Die markanten Beleuchtungskörper auf der Terrasse stammen von der renommierten österreichischen Künstlerin und Biennale-Teilnehmerin Brigitte Kowanz.
Seit 2013 werden Stätten in Europa ausgezeichnet, die Meilensteine auf dem Weg zum heutigen Europa sind. Ein Beispiel sind etwa die zwischen 1927 und 1932 über die Ländergrenzen hinweg entstandenen experimentellen Mustersiedlungen im Stil des Neuen Bauens: die Weißenhofsiedlung Stuttgart, die Siedlung "Wohnung und Werkraum" in Breslau (Wrocław), die Kolonie Nový Dům im tschechischen Brno, die Siedlungen Nebühl in Zürich, "Baba" in Prag und die Werkbundsiedlung Wien. Sie stehen für neue Wohnkonzepte und sind Ausdruck einer hellen, reformorientierten Moderne. 2020 erhielten sie nun das "Europäische-Kulturerbe-Siegel". Die Würdigung der Wiener Werkbundsiedlung erfolgte zeitgleich zur weitestgehend abgeschlossenen Generalsanierung der 70 Häuser. Die Siedlung kann mit einer App mit Audioguide besichtigt werden, alles Nähere unter www.werkbundsiedlung-wien.at.
Das Kino direkt hinter dem Wiener Volkstheater wurde 1911 gegründet und war seit den 1960ern auf die Vorführung älterer Filme spezialisiert. Auch zuletzt war neben zeitgenössischen Filmen jeden Nachmittag ein alter Film (1930er bis 1960er-Jahre) zu sehen - ohne großen Publikumszuspruch, nur rund 20 Kinogäste wurden täglich gezählt. Die allerletzte Vorstellung am 24. Dezember 2019 ist "Hallo Dienstmann" aus 1951. Was mit den Räumlichkeiten danach passieren wird, ist noch unklar.
Das "Time-Out"-Magazin hat sich weltweit nach Plätzen umgesehen, an denen sich Touristen und Einheimische gleich wohl fühlen, nach den "coolest neighbourhoods in the world". Wien schafft es dabei mit dem Brunnenmarkt auf Platz 34. Berlin mit Wedding auf Platz 4, auf Platz 1 liegt Arroios in Lissabon. Mit 170 Marktständen aus aller Welt ist der Brunnenmarkt zwischen Thaliastraße und Ottakringer Straße der größte Straßenmarkt Wiens und mittlerweile größer als der Naschmarkt. Rund um den angrenzenden Yppenplatz eröffnen zudem laufend neue Lokale mit Gastgärten, "Time out" empfehlen dabei das "Wetter" und die Weinbar "Truksitz". Der Markt hat Mo-Sa 6 bis 19.30 Uhr geöffnet, die Gastrostände Mo-Sa bis 23 Uhr. Sonntags ist Ruhetag.
Die ehemalige Copa Cagrana an der Neuen Donau in Wien, nunmehr Copa Beach wird in einem mehrjährigen Projekt um rund 14 Mio. Euro neu gestaltet. Anfang Juni 2019 wurde der zweite Abschnitt fertig gestellt. Es stehen nun eine große, terrassenförmig angelegte Liegewiese, neue Fußwege und ein sogenannter "Chill-out" Park mit neu gepflanzten Bäumen zur Verfügung. Auch wenn bereits mehrere neue Lokale - vom Asiaten bis zur Cocktailbar - eröffnet haben, gibt es für Besucher keine Konsumationspflicht. Mit der U1 ist das Areal in sechs Minuten vom Stephansplatz zu erreichen. Bis Frühsommer 2020 wird der letzte Abschnitt runderneuert, dann steht die Sanierung der "Sunken City" am gegenüberliegenden Ufer des Copa Beach auf dem Programm.
Die Zahl der E-Scooter in Wien steigt, allein rund 6.000 von den Anbietern Lime, Bird, Tier, Wind, Flash und Hive stehen zum Ausleihen bereit und werden auch von Touristen gerne genutzt. Nun sind neue Regeln für das Benutzen dieser Gefährte in Kraft getreten, die denen fürs Radfahren ähneln: So müssen mit E-Scootern vorhandene Radfahranlagen benutzt werden. Ist kein Radweg, Radfahrstreifen oder kombinierter Geh-und Radweg vorhanden, muss auf der Fahrbahn gefahren werden. Grundsätzlich verboten ist das Befahren von Gehsteigen, Zebrastreifen und Gehwegen. Durch Wohnstraßen und Begegnungszonen darf nur in Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. In Fußgängerzonen sind Fahrten mit E-Scootern nur dann erlaubt, wenn dort auch durch Zusatztafeln das Radfahren erlaubt ist. Die Regeln gelten seit 1. Juni übrigens nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich.
Wer sich wundert, warum Wiens junge Straßenbäume weiß gestrichene Stämme haben, hier die Aufklärung: Es handelt sich um "Sonnencreme", der Weiß-Anstrich reflektiert die Sonneneinstrahlung, weshalb sich der Stamm nicht so erwärmt und vertrocknet. Die knapp 90.000 Straßenbäume bilden in der Stadt eine natürliche Klimaanlage und werden so gegen die steigende Zahl der Hitzetage geschützt.
Der Platz hinter der Kärntner Straße wird in den kommenden Jahren umgestaltet. Der berühmte Donnerbrunnen wird abgebaut und eingelagert und ab Anfang 2019 starten die Arbeiten an einer vierstöckigen Tiefgarage, die Platz für 360 Autos und 40 Motorräder bieten soll. Wie am Ende die Oberfläche des Platzes gestaltet wird, steht noch in den Sternen, die Arbeiten daran werden erst 2022 stattfinden.
Das Karikaturmuseum Krems widmet dem Musiker, Grafiker und EAV-Urgestein Thomas Spitzer unter dem Titel "Thomas Spitzer - Rockomix ein Leben lang!" die erste Retrospektive. Zu sehen gibt es rund 200 bildnerischen Arbeiten aus den vergangenen 50 Jahren, Werke aus Kindertagen über Grafiken aus der Studienzeit bis zu aktuellen politischen Karikaturen und großformatigen Collagen. Thomas Spitzer ist Gründungsmitglied der Gruppe EAV und dessen wichtigster Songtexter.
www.karikaturmuseum.at
Rechtzeitig zum 150. Geburtstag kommendes Jahr ist die Restaurierung der Prunkräumlichkeiten der Wiener Staatsoper beendet. 14 Leinwandgemälde und die vergoldeten Blumenbouquetbilder an den Wänden vonVestibül, das Schwindfoyer und Loggia wurden vom Schmutz der Zeit gereinigt, der Stuck und die Wandfarbe erneuert (wieder in Ocker statt in Rosa), die Vergoldung auf Vordermann gebracht und dabei auch noch einige Spuren des Krieges beseitigt.
Lange wurde der Umbau des Wien Museums am Karlsplatz diskutiert, nun ist es fix: Am 3. Februar 2019 wird es für mindestens drei Jahre schließen. Nach dem Umbau, bei dem ein "schwebendes" Dach aufgestockt wird, wird das Museum rund 3.000 Quadratmeter mehr an Ausstellungsfläche als bisher besitzen und dann über drei Etagen die Geschichte Wiens präsentieren können. Ein genauer Eröffnungstermin steht noch nicht fest, 2022 oder auch 2023 werden angedacht. Ausstellungen soll es aber auch während der Schließzeit in Ausweichquartieren geben.
Seit Jahren geplant, wird nun erstmals daran gebaut. Auf dem Flachdach des Leopold Museums im Wiener Museumsquartier entsteht eine frei zugängliche, 1000 m² große Terrasse mit einem gläsernen Aufbau, der sog. "Libelle", ein Veranstaltungslokal, dessen Fassade von der Künstlerin Eva Schlegel gestaltet wird. Das Areal wird man über einen Außenlift erreichen. Die Freifläche wird zudem durch Lichtskulpturen von Brigitte Kowanz geschmückt, leuchtende Ringe werden durch Säulen gestützt und schweben so über den Köpfen der Gäste. Die Fertigstellung ist für 2020 geplant.
In der Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Wien Geschäfte bis auf eine Ausnahme, den Stadttempel, alle Wiener Synagogen und Betstuben zerstört. 80 Jahre danach wird fortan an den 25 ehemaligen Standorten mit Lichtstelen des Künstlers Lukas Kaufmann in Form eines leuchtenden, zerknitterten Davidsterns an die zerstörten Bauten und die Opfer der Novemberpogrome erinnert. Auf jeder Stele findet man Angaben zu den Synagogen und QR-Codes für virtuelle Rekonstruktionen (www.lichtzeichen.wien). Dieses "Projekt OT" ("OT" steht in der hebräischen Sprache für das deutsche Wort "Symbol" oder "Zeichen") entstand in Zusammenarbeit des Jüdischen Museums Wien mit Österreichs Biennale-Teilnehmerin Brigitte Kowanz.
Zurzeit herrscht zwar Winterpause, doch ab Mai ist das seit 2007 geschlossene Burgareal mit der barocken Kirche am Leopoldsberg, dem zweiten bekannten Wiener Aussichtsberg neben dem Kahlenberg, wieder zugänglich (täglich außer Mi 9-17 Uhr). Wo sich einst Parkplätze, ein heruntergekommenes Ausflugslokal und verfallende Gebäude befanden, trifft man nun auf frisch renovierte Fassaden, einen gepflegten Park und säuberlich gekieste Flächen. Von der Balustrade kann man endlich wieder den herrlichen Blick auf Wien und Klosterneuburg genießen. Sa/So gewährt auch ein kleines Museum Einblick in die Geschichte des Leopoldsbergs. Gastronomie gibt es keine mehr am Leopoldsberg, der sich damit bewusst von touristischen Nachbarn, dem Kahlenberg abheben möchte.
Voraussichtlich ab Mai 2019 wird das Café Cobenzl, das für seinen herrlichen Blick auf ganz Wien bekannt ist, umgebaut und soll ab Frühjahr 2021 als "Café Weitsicht" mit viel Glas, Panorama-Bar und einem frei zugänglichen "Sky Walk" wieder viele Gäste, die in den letzten Jahren ausgeblieben sind, anlocken. Die Siegerentwürfe aus dem EU-weiten Architekturwettbewerb zur Neugestaltung stammen vom Berliner Büro "Realarchitektur" und dem Wiener Büro "mostlikely architecture". Das Schloss Cobenzl und die Meierei nebenan bleiben erhalten – jedoch mit drei neuen Veranstaltungssälen in unterschiedlicher Größe, in denen bis zu 1500 Personen Platz finden sollen. Details dazu gibt es unter www.weitsichtcobenzl.at.
Mit 1. September gilt in der Wiener U6 ein Essverbot, lediglich alkoholfreie Getränke und Coffee to go sind erlaubt. Die Einhaltung wird durch Sicherheitsmitarbeiter kontrolliert. Im Jänner 2019 wird das Verbot dann auf alle U-Bahn-Linien ausgedehnt.
Was im Juli 2017 als Versuch nach New Yorker Vorbild begann, ist mittlerweile beliebter Bestandteil bei Wiens Fahrgästen. In den U-Bahn-Stationen Westbahnhof, Karlsplatz, Praterstern, Stephansplatz, Schwedenplatz und Spittelau treten zwischen 15 und 23 Uhr insgesamt rund 40 gecastete Künstler aus 14 Ländern auf und geben offiziell und genehmigt Klassik, Rock, Pop, Folk, Country oder Austropop zum Besten. Um das 1-Jahres-Jubiläum gebührend zu feiern, ist für Herbst die Produktion einer eigenen CD der U-Bahn-Stars geplant.
Wer auf der Google-Maps-Karte von Wien auf das gelbe Männchen klickt, sieht seit 12. Juli endlich blau markierte Straßen und kann diese (in den inneren Bezirken fast alle, in den äußeren nur noch die wichtigsten) virtuell erleben. Die Aufnahmen wurden von Juli bis Oktober 2017 gemacht, sind daher ein Jahr alt und mehr oder weniger aktuell.
Die Kurkonditorei Oberlaa hat eine Filiale am Wiener Zentralfriedhof eröffnet. Das Café befindet sich im denkmalgeschützten Gebäude bei Tor 2 und bietet neben Mehlspeisen und Kaffee kalte und warme Speisen an. Zu den 180 Sitzplätzen inklusive Terrasse gehört auch ein getrennter Raum für Trauerfeiern. Das Café soll Friedhofsbesucher, Spaziergänger, Touristen und Anrainer anlocken. In dem Gebäude ist auch ein Infopoint, der neu gestaltet wurde und an einem Computerterminal die elektronische Gräbersuche ermöglicht. Das Café ist täglich ab 8 Uhr geöffnet und schließt zu gleichen Zeiten wie der Friedhof (z.B. April bis Sept. 18.30 Uhr).
1887 wurde der von Kronprinzessin Stefanie gestiftete, 22 m hohe Aussichtsturm auf dem 484 m hohen Hausberg der Wiener eröffnet. Die Pläne dafür stammten von den berühmten Theaterarchitekten Hellmer & Fellner. Im Herbst 2017 wurde er generalsaniert und kann nun wieder von Mai bis 28. Oktober jeweils Sa 12-18 und So/feiertags von 10-18 Uhr bestiegen werden. Der Eintritt kostet 1 €.
Die Uferzone an der Neuen Donau vor der UNO-City, bekannt als Copa Cagrana, wird bis 2022 zum Copa Beach umgestaltet, ein erster Abschnitt konnte bereits eröffnet werden: Es gibt viel Grün und großzügige Sandflächen, Foodtrucks sorgen für das leibliche Wohl und Baden kann man auch. Das Sportangebot reicht von Stand-Up-Paddeling über E-Scooting und Segways, in naher Zukunft ist auch Yoga-Unterricht geplant.
Ab dem kommenden Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 soll es eine ICE-Direktverbindung zwischen den beiden Hauptstädten geben. Sie wird über die neue Schnellfahrstrecke von Berlin über Erfurt bis Nürnberg und dann weiter über Regensburg und Passau nach Wien führen. Der ICE 93 soll Berlin um 10.05 Uhr verlassen und in Wien Hauptbahnhof um 17.47 Uhr eintreffen. In der Gegenrichtung startet der ICE 92 um 10.15 Uhr in Wien, um 17.58 Uhr in Berlin-Hauptbahnhof einzutreffen. Die Fahrtzeit beträgt damit sieben Std. und 42 bzw. 43 Minuten.
Frisch saniert präsentiert sich der 1964 aus Anlass einer Gartenschau errichtete 252 m hohe Wiener Donauturm. Das sich um die eigene Achse drehende Turmrestaurant und das Turmcafé in 170 Metern Höhe wurden in den Stil der 1960er-Jahre zurückversetzt. Topmodern hingegen sind die interaktiven Panorama-Bildschirme auf den Indoor- und Outdoor-Aussichtsplattformen in 155 Metern Höhe, die über die umliegenden Sehenswürdigkeiten informieren. Zusätzlich gibt es im neu adaptierten Eingangsbereich mehr als 60 multimediale Touchscreens, auf denen die Geschichte des Turms und Wiens erlebbar gemacht wird. Der Eintritt kostet 14,50 €, ein Kombiticket mit dem Riesenrad 19,60 €. www.donauturm.at
35 Jahre lang war Wien Lebensmittelpunkt von Ludwig van Beethoven. 1802 zog er in den damals außerhalb Wiens gelegenen Heurigenort Heiligenstadt (heute im 19. Bezirk), wo er sich von den mineralhaltigen Quellen eine Linderung seines Gehörleidens erhoffte. Seine Wohnung in der Probusgasse 6 wurde nun von einer 40 m² umfassenden Gedenkstätte zu einem 265 m² großen Beethoven Museum mit 14 Räumen erweitert. Themen sind die Geschichte des Hauses, Beethovens Übersiedlung von Bonn nach Wien, sein Aufenthalt hier, das Komponieren, das Geldverdienen, die damalige Aufführungspraxis und sein Vermächtnis.
Anlässlich der Eröffnung gibt es ein Open-House-Weekend am 25./26.11. von 10-18 Uhr mit Führungen, Konzerten und freiem Eintritt. Danach wird es Di-So 10-13, 14-18 Uhr geöffnet sein, der Eintritt kostet 7 €, jeden ersten So im Monat ist der Eintritt frei. www.wienmuseum.at
Weil das Akademiegebäude in den nächsten drei Jahren umfassend saniert werden muss, übersiedelt die Gemäldegalerie vorübergehend in das Theatermuseum in die Beletage des Palais Lobkowitz am Lobkowitzplatz 2 unweit der Albertina. Dort kann die Sammlung ab 8. November 2017 in neuer Hängung wieder besichtigt werden, die ersten Sonderausstellungen sind dem Herzstück der Sammlung, Boschs Weltgerichtstryptichon, und Thomas Ender gewidmet. www.akademiegalerie.at
Das Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße wird bis Sommer 2020 aufwändig saniert. Nahezu alle Mitarbeiter sind mittlerweile in Ausweichquartiere in den Containern auf dem Heldenplatz übersiedelt. Interessierte können sich ab dieser Woche am neu eröffneten Infopoint "Bau.Stelle" direkt vor dem Parlamentsgebäude über das Sanierungsprojekt informieren. Infos gibt es auch unter http://sanierung.parlament.at/
Am 2. September 2017 wird die U1-Verlängerung in Betrieb genommen. Die fünf neuen Stationen Troststraße, Altes Landgut, Alaudagasse, Neulaa und Oberlaa kommen dazu. Ab 4. September wird die U2 montags bis freitags von Betriebsbeginn bis 8.30 Uhr mit jedem Zug in die Seestadt fahren, bisher war es nur jede zweite Garnitur. Die Straßenbahnlinie 60 wird bis zum Westbahnhof verlängert, die Linie 10 bis Unter St. Veit – gleichzeitig wird die Linie 58 eingestellt. Ab 2. September tauschen die Straßenbahnlinien 2 und 44 ihre Endstationen, erstere fährt vom Friedrich-Engels-Platz bis Dornbach, die Linine 44 bis Ottakring. Und außerdem erhalten ab 2. September 40 Stationen neue Namen So heißt die Station "Kärntner Ring/Oper" künftig "Oper, Karlsplatz U". Von "Spitalgasse, Währinger Straße" bleibt nur noch "Spitalgasse", "Kennedybrücke" wird als Zusatz zu "Hietzing" getilgt.
Neue Direktorin, neuer Wind. Das Wiener Belvedere und all seine Außenstellen (Winterpalais und 21er Haus) haben nunmehr täglich von 9-18 Uhr geöffnet, freitags sogar bis 21 Uhr.
Nach 8 Monaten konnte die Sanierung der Gloriette, die sich am höchsten Punkt des Schönbrunner Schlossparkes befindet, zeitgerecht abgeschlossen werden. Dabei erhielt sie wieder den ursprünglichen Gelbton, Fensterrahmen, Dekorationen und die Decke den originalen Grauton.
Auf dem Radl eine Runde durch den Schönbrunner Park oder den Burggarten? Das ist strengstens verboten, genauso wie das Fahrrad zu schieben. Auch das ist nicht erlaubt und kann schlimmstenfalls bis zu 700 Euro Strafe kosten. Betroffen vom Schiebe-Verbot sind alle Parks, die von den Bundesgärten verwaltet werden, dazu gehören der Burg- und Volksgarten an der Ringstraße, der Augarten, der Belvedere Garten und der Schönbrunner Park.
Neuer Rekord: Mehr als 100.000 Besucher haben 2016 das Sigmund-Freud-Museum in den ehemaligen Wohn- und Praxisräumen des Begründers der Psychoanalyse in der Berggasse 19 besucht. Doch das nur 280 m² große Museum stößt damit räumlich auf seine Grenzen. Es soll daher umgebaut und erweitert werden, bis 2020 will man die Modernisierungen abgeschlossen haben. www.freud-museum.at
Wien hat mit 225 Buchhandlungen europaweit die größte Dichte an Buchladen, doch gerade in der Innenstadt geraten die Geschäfte - vor allem wegen unverschämt hoher Mietpreise - immer stärker unter Druck. So wird die traditionsreiche Frick-Buchhandlung in der Kärntner Straße Ende Jänner schließen, auch die "Buchhandlung Schottentor" ist ab Februar geschlossen. Außerhalb der Innenstadt ist die Lage weniger dramatisch, hier kommt es sogar immer wieder zu Neureröffnungen.
Vor 1938 gab es in Wien fast einhundert Synagogen und Bethäuser. Sie alle wurden – mit Ausnahme des Stadttempels in der Seitenstettengasse – im Zuge des Novemberpogroms 1938 zerstört. Im Jüdischen Museum am Judenplatz ist derzeit zu diesem Thema eine Ausstellung zu sehen, bei der auch virtuelle Rekonstruktionen der Tempel gezeigt werden. Diese werden ab Dezember zum fixen Bestandteil der Dauerausstellung im Haupthaus des Jüdischen Museums in der Dorotheergasse gemacht. www.jmw.at
Einst haben zehn Figuren, die bürgerliche Berufe darstellen, die Fassade des Wiener Rathauses auf der Gebäudeseite zur Felderstraße geziert. Vier davon wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, nun wurden sie aufwendig rekonstruiert, um das ursprüngliche Erscheinungsbild von 1883 wiederherzustellen. Sie stellen einen Buchdrucker, einen Kaufmann, einen Arzt und einen Rechtsgelehrten dar. Insgesamt finden sich an der Fassade des Wiener Rathauses 76 monolithische Skulpturen.
Zum ersten Mal in der über 450-jährigen Geschichte der Hofreitschule in Wien wurde eine Frau als Bereiterin der berühmten Lipizzanerpferde angelobt, bis jetzt war das eine reine Männerdomäne. 2008 wurden erstmals Frauen in die Bereiter-Ausbildung aufgenommen, nun hat die erste von ihnen - nach vier Jahren als Bereiter-Anwärterin - auch die letzte Hürde geschafft.
Das besagt die aktuelle Ausgabe der Studie "Sustainable Cities Index", in der Wien auf dem vierten Platz der nachhaltigsten Städte der Welt landet. Die ersten drei Plätze unter den 100 gelisteten Metropolen belegen Zürich, Singapur und Stockholm. Österreichs Bundeshauptstadt behauptet sich vor allem durch hohe Lebensqualität sowie innovative Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz. Unter die Top 10 schaffen es hinter Wien die Metropolen London, Frankfurt, Seoul, Hamburg, Prag und München.
In den Sommermonaten kann es in Wien drückend heiß werden und da sorgen 900 Trinkwasserbrunnen kostenlos für Erfrischung. Neben fixen Brunnen gibt es auch mobile - 3 m hoch und groß mit "Trinkwasser" beschriftet werden sie an belebten Plätzen und bei Großevents aufgestellt. Das Wiener Trinkwasser ist übrigens hervorragend. Es kommt aus den Gebirgsquellen der steirisch-niederösterreichischen Alpen und gelangt 36 Stunden später ohne Einsatz von Pumpen in die Stadt. Das quellfrische Wiener Wasser sorgt auch dafür, dass hier Kaffee und Nudelgerichte besonders gut schmecken. Die Trinkbrunnenstandorte lassen sich über den Stadtplan www.wien.at/stadtplan auffinden.
Nach zwei Jahren Bauzeit und Kosten von 53 Millionen wird die neue Heimstätte von Rekordmeister SK Rapid Wien eröffnet. Das alte Hanappi-Stadion in Hütteldorf wurde abgerissen - bis auf einen Flutlichtmast - und an seiner Stelle das neue "Allianz-Stadion" errichtet. Es ist um 90 Grad gedreht zur ursprünglichen Anlage, hat steile Tribünen, die für einen Hexenkessel sorgen sollen, bietet Platz für 28.000 Zuschauer und ist rundum in grün-weiß gehalten. Die traditionelle Fan-Tribüne hinter einem Tor heißt übrigens weiterhin "Block West", obwohl sie nun in Richtung Süden liegt. Das Eröffnungsspiel gegen den FC Chelsea am 16. Juli ist schon seit Monaten ausverkauft.
Besondere Stadtführungen gibt es ab sofort in Wien: Obdachlose und ehemals obdachlose Menschen zeigen als "Supertramps" in einer rund 90-minütigen Tour, wie ein Leben ohne Wohnung in der Stadt funktioniert, welche wichtigen Orte (mit der g’schmackigsten Gratis-Suppe, mit einer Aufwärmmöglichkeit ohne Konsumzwang etc.) und welche Probleme es gibt. Für die Teilnahme an der Tour werden bequeme Schuhe, eine gesunde Portion Neugierde und Offenheit, eine freie Spende (Richtwert 15 €) und eine rasche Anmeldung (www.supertramps.at) empfohlen.
Ende Juni wurden in Wien strengere Regeln für Fiakerpferde beschlossen: Danach müssen sie im Stall bleiben, wenn am Stephansplatz zumindest 35 Grad gemessen werden. 2015 war dies 18 Mal der Fall. Außerdem dürfen die Tiere nur mehr 18 statt 20 Tage pro Monat im Einsatz sein. Und auch die Tagesarbeitszeit selbst wird um eine Stunde verkürzt und beläuft sich künftig zwischen 11 und 22 Uhr. Während die Tierschützer jubeln, sehen sich die 28 Fiakerbetriebe der Stadt (mit insgesamt 375 Pferden) in ihrer Existenz bedroht.
Das Kunsthistorische Museum (KHM) hat seine Bilddatenbank überarbeitet. Die neue Online-Sammlung umfasst über 10.000 KHM-Objekte und bietet umfangreiche Recherchemöglichkeiten durch Such- und Filterfunktionen. So kann für alle Objekte eine genaue Standortinformation im Haus angezeigt werden. www.khm.at.
Letztes Jahr beging die ehrwürdige Universität Wien ihr 650-Jahr-Jubliäum. Da stieß es vielen sauer auf, dass im schönen Arkadenhof des Hauptgebäudes an der Wiener Ringstraße 153 Büsten und Gedenktafeln ausschließlich an Leistungen männlicher Wissenschafter erinnern. Seit Ende Juni sind endlich auch sieben Forscherinnen mit Denkmälern vertreten. Hauptkriterium bei der Auswahl waren hohe, noch heute wirksame und bekannte wissenschaftliche Leistungen, die an der Uni Wien durchgeführt wurden. Daneben wurde auch auf eine adäquate Verteilung über die Fachgebiete geachtet.
Wirte können in Wien ab 2017 ihre Gärten auch im Winter offen halten, es wird drei Varianten geben: entweder mit wenigen Stehtischen oder mit einem kleinen Schanigarten in der Größe von sechs Quadratmeter, in Fußgängerzonen werden Schanigärten in einer Größe von zu zehn Prozent der Sommergenehmigung möglich sein.
Über das nicht unumstrittene Projekt eines "Hauses der Geschichte" in der Wiener Hofburg kann man sich nun auch online informieren. Raumpläne und eine Machbarkeitsstudie können etwa eingesehen werden. Mittlerweile wurde auch bekannt, dass das Haus nicht schon zum 100-Jahr-Jubiläum der Ersten Republik im Herbst 2018 eröffnet werden wird, sondern erst Mitte 2019.
Die ÖBB haben alle 249 WCs in den ÖBB-Nahverkehrszügen "Talent" und "Desiro" modernisiert. Wohl nach dem Vorbild der Schweizerischen Bundesbahn, die schon 2013 ihre Zugtoiletten in ähnlicher Weise verschönert hat, wurden die Innenwände der WCs mit einer Spezialtapete mit insgesamt vier unterschiedlichen Fotomotiven beklebt und mit einem passenden Duft ausgestattet. Man hat nun die Wahl zwischen Zitronenbaum, Ozean, Berglandschaft oder Raumschiff.
Laut Vorgaben der EU müssen die Mitgliedsstaaten aus Umweltschutzgründen den Verbrauch an Plastiksackerln (so heißen in Österreich Plastiktüten) bis 2019 halbieren. 14 große Händler in Österreich haben eine freiwillige Vereinbarung geschlossen, spätestens ab Juli 2016 kein Gratis-Plastiksackerl (und auch keine Gratis-Papiersackerl!) mehr auszugeben. Die Österreicher sind aber auch jetzt schon sparsam und verbrauchen pro Jahr nur 51 Sackerl (die Deutschen kommen auf 71, der EU-Durchschnitt ist 198). Die dünnen Obstsackerl sind davon übrigens nicht betroffen.
Die endgültigen Trassen der neuen U-Bahn-Linie U5 und der verlängerten U2 stehen nun fest: Die U5 soll ab 2023 zwischen Karlsplatz und Altem AKH verkehren, d.h. ab Rathaus auf der jetzigen U2-Trasse. Parallel wird die U2 weiterhin vom Schottentor bis Rathaus fahren, dann aber über Neubaugasse und Pilgramgasse (U4) nach Süden verlängert. Die Neubaustrecke soll dann bis zum Wienerberg führen. Neue große Umsteigeknoten werden damit die Stationen Rathaus (U2/U5) und Neubaugasse (U2/U3). Die Linienfarbe der neuen U5 wird (nach Fahrgastabstimmung) türkis, die U-Bahn-Züge werden vollautomatisch fahren.
Vor 25 Jahren ist das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Kunst Haus Wien in der Weißgerberstraße 13 eröffnet worden. Seither wurden darin 90 Ausstellungen gezeigt, dazu zählt auch die weltweit einzige umfassende permanente Hundertwasser-Ausstellung. Zum Jubiläum wird nun ein "Hundertwasser Walk" zwischen Kunst Haus und dem nahen Hundertwasserhaus errichtet. Auf Dreiecksäulen werden Informationen über Leben und Werk von Friedensreich Hundertwasser geboten. www.kunsthauswien.com
Bisher besaß das Belvedere kein repräsentatives Porträt von Prinz Eugen von Savoyen, dem Erbauer des Schlosses. Nun erhielt das Museum bei der Altmeister-Auktion im Wiener Dorotheum den Zuschlag (95.584 Euro) für ein großformatiges Gemälde des Prinzen, das der kaiserliche Hofmaler Johann Gottfried Auerbach 1725/30 schuf. Das Porträt soll bereits ab Mai im Winterpalais des Prinzen Eugen ausgestellt werden.
Mit 1. Juli 2016 wird das Essl Museum nach 17 Jahren seinen Betrieb einstellen. Die Finanzierung des Museums sei trotz aller Bemühungen nicht mehr möglich. Das Museum war aufgrund der finanziellen Probleme der baumax-Kette von Museumsgründer Essl in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Der Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner hatte sich schließlich über eine Stiftung an der Kunstsammlung Essls beteiligt und einen "sparsameren Museumsbetrieb" angekündigt.
Die Spanische Hofreitschule ist in das internationale Verzeichnis für das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen worden, gelistet ist die Tradition der klassischen Reitkunst, die seit 450 Jahren in Wien weitergegeben wird.
Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember wird der gesamte ÖBB-Fernverkehr von und nach Wien nur mehr über den neuen Bahnknoten Wien Hauptbahnhof geführt. Alle Züge werden in Wien Meidling (Anschluss an die U-Bahn-Linie 6) und in Wien Hauptbahnhof (Anschluss an die U-Bahn-Linie 1) halten. Der Wiener Westbahnhof wird zum Regionalbahnhof, von dem aus nur mehr REX-Züge die neue und alte Weststrecke (Richtung St. Pölten und Linz) befahren. Auch die Züge der privaten Westbahn Richtung Salzburg verkehren weiterhin vom Westbahnhof.
Der Fernbusbahnhof am Südtiroler Platz wird aufgelassen, jener in Wien-Erdberg ist "einer Weltstadt wie Wien unwürdig" und kommt der steigenden Nachfrage nicht mehr nach. Die Stadt will daher einen neuen Busterminal in zentraler Lage bauen. Einen konkreten Zeitplan gibt es aber noch nicht, Vorbild ist jedenfalls der ZOB in München, weil er öffentlich gut angebunden, architektonisch ansprechend gestaltet ist und auch eine Nutzmischung (mit Einkaufszentrum und Büros) beinhaltet.
Ein Hotelzimmer buchen und gleichzeitig Gutes tun, das ist in "magdas Hotel" in der Prater Hauptallee (5 Gehminuten zum Riesenrad) möglich. Hier arbeiten 20 Flüchtlinge, die sonst auf dem österreichischen Arbeitsmarkt keine Chance haben, gemeinsam mit Branchenprofis. Es ist ein Social Business-Projekt der Caritas und muss sich selbst tragen. Insgesamt gibt es 78 Zimmer mit Vintage-Möbel. Doppelzimmer kosten ab 75, Einzelzimmer ab 65 Euro. Beworben wird das Hotel auf den gängigen Buchungsplattformen, direkt bucht man auf www.magdas-hotel.at
Die neue U5, die 2023 in Betrieb gehen soll, wird die erste vollautomatische U-Bahn-Linie der Stadt sein. In anderen Städten, wie Nürnberg, Budapest, Barcelona, Paris, Kopenhagen, Lyon und London ist der fahrerlose Betrieb schon längst gang und gäbe. Die Vorteile sind ein besseres Störungsmanagement, kürzere Intervalle und ein leichteres Einhalten der Fahrpläne.
Seit wenigen Tagen ist es fix: Ab 2018 wird in Wien an einer neuen U-Bahn-Linie gebaut: Die U5 wird zwischen Rathaus und Karlsplatz die Strecke der U2 übernehmen und ihre Endstation beim Alten AKH haben. Gleichzeitig erhält die U2 einen neuen Südast und wird über Neubaugasse (Anschluss U3) und Pilgramgasse (Anschluss U4) bis zum Matzleinsdorfer Platz (S-Bahn-Anschluss) verlängert. Die Eröffnung ist für 2023 vorgesehen. Die Farbe für die neue U-Bahn-Lini U5 wurde per Online-Voting gewählt - 143.000 Teilnehmer entschieden sich für Türkis.
Der Holocaust-Überlebende und Begründer der Logotherapie Viktor Frankl wäre heuer 110 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass wurde in seinem ehemaligen Wohnhaus am Alsergrund (9., Mariannengasse 1), in dem der Arzt und Therapeut nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod im Jahr 1997 lebte, ein Museum eröffnet (So, Mo und Mi 15-18 Uhr). In drei "Erlebnisräumen" werden die Lebensgeschichte Frankls, seine Kernthemen, einige von Frankls Interviews und Ausschnitte aus berührenden Reden präsentiert. www.franklzentrum.org
Tomas Zierhofer-Kin, seit 2004 Leiter des Donaufestivals in Krems, wurde als Nachfolger von Markus Hinterhäuser präsentiert, der nach den Wiener Festwochen 2016 zu den Salzburger Festspielen wechselt. Das erste von Zierhofer-Kin gestaltete Festival wird 2017 stattfinden.
Spannendes Übernachtungskonzept in Wien: Das Urbanauts-Team möchte die Stadt nachhaltig wiederbeleben. Es wandelt leerstehende Geschäfte und Ateliers in Apartments für Gäste um.
http://www.urbanauts.at