Reiseführer Slowakei Michael Müller Verlag
Slowakei ― Unterwegs mit
André Micklitza
Portrait Andre Micklitza

Unterwegs mit André Micklitza

Es war in den 1970ern. Meine Liebe zur Slowakei begann am Fuße der Tatra. Das Goralendorf Ždiar erschien damals noch wie ein Skansen, ein bewohntes Freilichtmuseum. Jedes Rindvieh kannte seinen Hof und wurde abends von der Bäuerin begrüßt: Die wenigen Autofahrer hatten das Nachsehen – sie mussten so lange Schritttempo fahren, bis alle Tiere von der Straße waren. In den holzschindelgedeckten Blockhausgehöften mit Fremdenbetten gab es zwar Strom, aber kein fließendes Wasser. Morgenwäsche mit Brunnenwasser oder im eiskalten Bach war aber sehr belebend und prägend. Zum Gottesdienst trugen die Dörfler bunt bestickte Trachten...


Heute findet man in Ždiar kaum noch ein intaktes Blockhausgehöft. Die Slowakei ist ein sehr modernes Land geworden. Im Bächlein wäscht sich niemand mehr, die vielen Hotels und Pensionen unterscheiden sich nur in Nuancen von denen in den Alpen. Doch vom Massentourismus ist in den meisten Gegenden der Slowakei selbst in der Hochsaison nichts zu spüren, denn es hat sich noch immer nicht herumgesprochen, was für ein schönes und sicheres Reiseland in der Mitte Europas verborgen liegt.


Wer in die Slowakei reist, der wird reich belohnt, denn viele Kunst- und Naturschätze sind, auch im europäischen Maßstab betrachtet, tatsächlich außergewöhnlich.