Im ersten Teil unserer neuen Newsletter-Serie "Behind the Scenes" geht es ums Lektorat. Um die skurrilen Zwistigkeiten, die originalsprachliche Wörter mit sich bringen, um Schreibkonventionen, um Zwangsneurosen, kurz: um nichts Geringeres als die schöpferische Freiheit … Keine Angst, das alles dient nur einem guten Endprodukt, den Reisebüchern, die Sie lesen und mit denen Sie unterwegs sind.
Ein Job ist ein Job ist ein Job. Oder? Sofern man ihn ernsthaft ausfüllt, ist er vermutlich immer zweierlei: eine Leidenschaft und ein Wahnsinn. Nicht ganz so ernsthaft sind die Grundvoraussetzungen an eine/n Layout-Mitarbeiter/in im Michael Müller Verlag, die Claudia Hutter aufgeschrieben hat. Die Kollegin organisiert das Layout für all unsere 250 Reiseführer – und bekommt dabei (fast) keine grauen Haare.
»Ich suchte eigentlich nur jemand, der meine Abschlussarbeit ausdruckt!« erzählt Judit Ladik lachend. »Und Michael Müller hatte die modernste Technik in Erlangen.« Seit 1989 leitet die gelernte Biologin, die Karten eher langweilig fand, die Kartografie im Verlag, ist längst eine der zwei Geschäftsführerinnen und hat mit dem Verleger zwei erwachsene Kinder. Und das, obwohl sie Schauspielerin oder zumindest Meeresbiologin werden wollte …
Wenn mir jemand in meiner Kindheit gesagt hätte, Du wirst Kartografin, hätte ich sofort protestiert: Ich? Nein, bestimmt nicht! Ich habe keinen guten Orientierungssinn und diese Fitzelarbeit ist nichts für mich. Überhaupt, Karten sind langweilig! Lieber vor Ort sein als etwas auf dem Papier zu studieren …
Wenn man Katharina Hokema, eine der zwei Geschäftsführerinnen im Michael Müller Verlag, danach fragt, welche die schönsten Momente ihres Berufslebens sind, kommt immer wieder eine Antwort: »Das Leuchten in den Augen der Buchhändlerinnen und Buchhändler, wenn über Michael-Müller-Reiseführer gesprochen wird.« Dieses Leuchten über 40 Jahre dauerhaft zu erhalten, geschieht nicht von selbst. Da steckt von allen Beteiligten viel Kreativität und Arbeit dahinter.
Matthias Kröner, unser Mann für die Presse, ist schon lange dabei. Genauer gesagt: seit 20 Jahren. In dieser Zeit hat er zwei Reiseführer für den Verlag geschrieben und eine neue Edition initiiert. Doch wie fing das alles eigentlich an, damals 1999, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte?
Wer kennt das nicht? Wanderungen, bei denen man sich auf Buchbeschreibungen verlässt – und verläuft. Angela Nitsche, Redakteurin seit mehr als 20 Jahren, hat Wanderführer noch einmal neu gedacht und gemacht. Was alles dafür getan wird, um Bücher herauszubringen, mit denen man immer den richtigen Wanderweg findet, erzählt sie in unserer Hinter-den-Kulissen-Serie.
Seit einigen Jahren bereichern die Gscheitgut-Reisekochbücher die fränkische Buchlandschaft. Darin geht es um Gerichte, die man (als Franke) noch aus der Kindheit kennt, aber auch um die Vorstellung regionaler Spezialitäten und (leider) ums Gasthofsterben. Corinna Brauer hat mit unserem Verleger vor vielen Jahren das Gscheitgut-Projekt gegründet. In unserer neuen Newsletter-Serie erzählt sie, woher der Begriff »Kahlfresser« stammt und wieso sie nur noch regionalen Apfelsaft trinkt.
»Die Marktlücke war so groß wie ein Scheunentor«, sagt Eberhard Fohrer rückblickend. Der erste Autor des 1979 frisch gebackenen Michael Müller Verlags war von den neuen Reiseführern überzeugt. So sehr, dass er eine solide Zukunft als Lehrer aufgab. Ein charmanter Artikel über die Zeit, als man Bücher noch aus dem Kofferraum an Fährreisende verkaufte, ein Start-up mit winzigem Startkapital gründete und der Spiegel und die Stiftung Warentest zum ersten Durchbruch verhalfen.
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Buchhandel,
wie beginnt man einen Beitrag zu einem 40. Verlagsjubiläum, zumal wenn der Verlag, um den es geht, der eigene ist? Gar keine Frage: Mit einer tiefen Verbeugung gegenüber allen, die mitgeholfen haben, aus einem 1979 gegründeten »Stegreifverlag« binnen 40 Jahren die zweitumsatzstärkste Marke auf dem deutschen Reiseführermarkt zu machen.