Von Felipe Sarduy de Melo


Den ersten Abend in Havanna: Nun fahren wir durch einen der zwei Tunnels, die die Überquerung des Flusses Almendares ermöglichen, genau in der Nähe der Flußmündung an der Nordküste, dann erreichen wir die Fünfte Allee, die schönste Allee in Havanna. Plötzlich erscheint vor uns die Fontäne de las Américas mit ihrem intensiven Weiß; ein paar hundert Meter weiter, inmitten der breiten Fußgängerzone, die die Fünfte Allee abgrenzt, überrascht uns der Turm der Uhr. Beide Bauwerke wurden 1921 durch den berümten Architekten aus New York George H. Duncan entworfen, denselben Autor des Denkmals an Ulises S. Grant.
Wir fahren nun ins Innere von Miramar weiter. Dieses Stadtviertel war bis 1959 eine Art exclusive Zitadelle der reichsten Kubaner. Ebendeshalb ist die architektonische Vielseitigkeit der Stadtplanung ein besonderes Charakteristikum: eine Vielzahl von Residenzen weist Charakteristiken eines Schlosses auf, wobei sich das Modernste und das weniger Alte miteinander vermischen. Wo kann man denn in Havanna zu Abend essen?, fragte ich einmal. Und da hörte mich ein Gast, auch ein Ausländer, und sagte: »Probieren Sie mal in La Fontana«. Wegen des anregenden Namen stellte ich gleich darauf die ergänzende Frage: Wo liegt denn La Fontana? Das liegt in der Nähe des Meers. Der Ort, wo sich La Fontana befindet, hat einen Vorteil: auch wenn La Fontana nicht so weit weg liegt, fühlt man sich dort irgendwie abgelegen der ständigen Hektik des Hauptstadtzentrums. Traditionell ist Miramar ein Viertel, in dem seit Jahren Residenzen errichtet werden, so seit Anfang des XX. Jahrnunderts. Ohne das Profil der Eigenschaften einer Stadt zu verlieren, befinden sich heutzutage hier in einer Atmosphäre der Ruhe und Stille auch diplomatische Missionen und die Hotels, die in den letzten Jahren errichtet worden sind. Als ich an der Ecke der Straßen 46 und 3ra. A parkte, erfuhren wir, was La Fontana ist und wodurch sie sich charakterisiert. Es handelt sich um ein Familienrestaurant mit feiner und nüchterner häuslicher Stimmung, das sich gut für ein vertrauliches Abendessen und eine intimme Unterhaltung eignet, indem man mal ein Gericht der aktualisierten kubanischen Küche kosten kann: das ist eben ihre Spezialität. Ich erinnere mich noch an jenen ersten Abend: da bestellte ich Polyp mit Pesto-Soße auf Holzkohle zuereitet, aber meine Begleiter entschieden sich für cobo (ein Gericht mit dem Fleisch von großen Muscheln) mit Knoblauch und überjährigem Rum zubereitet.



Ein Reisender erzählt letztendlich, was er sieht, was er hört. Aber auch was er ißt. Vielleicht sind wir nicht befreit, nachdem beurteilt zu werden, was wir essen. Erzähl mir was zu ißt, dann errate ich, wer du bist. Dies scheint, wahr zu sein. Freilich können meine Worte die Erlebnisse meiner Reisen vielleicht nicht genau ausdrücken, aber der Gast, der im selben Hotel untergebracht war, war auch nicht so genau in der Erklärung. »Probieren Sie mal in La Fontana«, sagte er zu mir. Ich glaubte ihm. Und er hatte recht.

Adresse von La Fontana Habana Restaurante Paladar: Calle 3ra A, esquina 46, No. 305, Miramar, Playa. La Habana, Cuba. E-mail: info@lafontanahavana.info Web: www.lafontanahavana.info Telefone: +53 7 202 8337, +53 5 293 2497, +53 5 286 4747

La Fontana Habana Restaurante Paladar