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Spanien Forum
Thema
Mia | 24.08.2006 | 18:20 Uhr | ID 27369
Arbeit in Spanien ?!?

Hallo!

Ich bin 21 Jahre alt und schließe bald meine Ausbildung als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte ab.
Mein Freund (selbstständig) und ich möchten evtl. nach Spanien auswandern.
So, und jetzt hab ich schonSchwierigkeiten mich über die Arbeit dort zu erkundigen. Es ist nicht so einfach sich da einen Überblick zu verschaffen.
Ich brauche dort einen Job, in dem ich während meines Aufenthaltes die spanische Sprache lernen kann.
Meine Kenntnisse sind leider null, warten will ich aber nicht. Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich, wo ich mich am Besten informieren kann, und was es überhaupt mit meinem Beruf für Möglichkeiten gibt.
Liebe Grüße und vielen Dank!!! Mia

Beiträge
Anna | 26.08.2006 | 01:07 Uhr | ID 27451
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Hallo Mia,
ich will Dich ja nicht entmutigen, aber es dürfte kaum ein Land auf dieser Welt geben, das mit Arbeitsplätzen auf Einwanderer völlig ohne Sprachkenntnisse wartet. Kannst Du nicht wenigstens schonmal mit einem Volkshochschulkurs anfangen?

Wie ist denn die Situation für Deinen Freund: Hat er in seinem Beruf realistische Aussichten auf eine Stelle in Spanien? Kann (und will) er Dich zur Not mitfinanzieren, falls Du in der ersten Zeit (und womöglich auf unbestimmte Zeit!) ohne Sprachkenntnisse keine Stelle findest? Hält Eure Beziehung das aus?

Hast Du Dich schon über sonstige Rahmenbedingungen informiert – Kranken- und Rentenversicherungen, Sozial- oder Arbeitslosenversicherung u.ä.? In vielen Ländern (ob Spanien auch, weiß ich nicht) hat man als Neueinwanderer, der nie in diese Töpfe eingezahlt hat, auf Zahlungen daraus erst mal keinerlei Ansprüche. Man sollte also ggf. einige Reserven auf der hohen Kante haben!

Für eine Tätigkeit in Deinem Berufsfeld kann ich mir nur vorstellen, daß das erst mit hervorragenden Sprachkenntnissen in Frage kommt. Gerade im juristischen Bereich kommt es doch sehr stark auf genaue Sprache und Formulierungen an.
Du müßtest darüberhinaus erstmal herauskriegen, ob das spanische System da mit unserem überhaupt vergleichbar ist, d.h. ob Du mit Deiner Ausbildung da überhaupt etwas anfangen kannst.

Für manche Länder gibt es im Internet regelrechte Auswanderer-Foren. Gerade für Spanien als Lieblings-Urlaubsland der Deutschen gibt es sowas bestimmt auch – google doch mal danach.
Und sei Dir selber gegenüber ehrlich genug, um auch die Stimmen der Enttäuschten und der Zurückgekehrten zu hören.
Mit Wunschdenken und Naivität tut man sich selber bei einem so wichtigen Schritt keinen Gefallen!

Gruß
Anna

alexander | 26.08.2006 | 09:13 Uhr | ID 27458
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Hallo Anna,

Kompliment!
Sehr guter Betrag.

Mein Rat an Mia:
Mach´ einen mehrwöchigen Sprachkurs in Spanien und lerne Land und Leute kennen.
Das kostet natürlich etwas.
Machst Du aber den zweiten Schritt vor dem ersten und scheiterst, wird es wesentlich teurer.

Such doch mal nach deutschen bzw. deutschsprechenden Anwälten in Spanien, ruf dort an und frag einfach mal. Versuch macht klug!

Sich in Spanien als Selbstständiger niederzulassen ist auch nicht so einfach. Der Amtsschimmel in Spanien wiehert wesentlich lauter als in D.

Mucha suerte

Alexander

Mia | 26.08.2006 | 16:15 Uhr | ID 27472
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Hallo!

Danke für eure Beiträge..
Ja, das mit dem spanisch lernen ist natürlich die eine Sache. Ich fange gerade damit an. Um meinen Freund mache ich mir da keine Sorgen..er fängt nichts an, was er nicht zu Ende machen kann. Er hat auch Beziehungen dort hin und hat auch schon dort gewohnt.
Wir sind schon sehr lange zusammen und ich denke das unserer Beziehung das höchstens noch einmal mehr verbessert und bindet.
Für mich ist meine Seite wichtig, ich möcht auch dort was werden und unabhängig von meinem Freund dort Fuß fassen. Das ist mir sehr wichtig. Wohnen dort, ist nicht das Problem, dafür ist gesorgt, mir geht es um die Arbeitswelt und worauf ich gefasst sein muss.
Wie habt ihr das denn erlebt? Gibt es bei euch jemanden, der es geschafft hat? Was habt ihr euch vorgestellt und habt ihr es erreicht?
Ich habe gelesen, dass viele sich schon nach ein paar Monaten aus Spanien verabschiedet haben ohne es wirklich versucht zu haben....

LG Mia

Calella | 26.08.2006 | 17:08 Uhr | ID 27476
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Hallo Mia,

da kann ich dir nur viel Glück wünschen. Eine Freundin vom mir hat hier in Spanien Arbeit als Rechtsanwalt (6F remdsprachen perfekt in Wort und Schrift, u.a. auch spanisch und katalanisch) gesucht. Nach langer Zeit hat sie etwas gefunden. Na ja, jedenfalls gab es dort 600 Euro netto im Monat. Immerhin ein Anfang. Nun verdient sie etwas mehr. Glaube mir, es ist sehr schwierig, ohne Sprachkenntnisse Arbeit zu finden. Lerne erst die Sprache, erkundige dir von Deutschland aus nach Arbeitsmöglichkeiten. Ich selbst bin vor 10 Jahren ohne Sprachkenntnisse nach Spanien gekommen. Habe allesn »Scheiss« gemacht – nur bitte Arbeittttttttt. Nun geht es mit der Sprache besser, ich habe einen 50-Stunden Job und immerhin 800 Euro netto. In Deutschland war ich Sekretärin in einer Elektronik-Firma und habe entsprechend viel Verdient.
Aber ich kann dir aus heutiger Sicht sagen: Wenn du dich mit deinem Freund wirklich gut versteht, wird der Aus-/Umzug gelingen. Nur schraube deine Erwartungen nicht so hoch. Denke an die wichtigen Dinge im Leben: Liebe, Glück, Zufriedenheit! Dann wirst du dich auch in Spanien wohlfühlen.

Viel Glück und Erfolg.
Calella

Anna | 27.08.2006 | 01:37 Uhr | ID 27496
Re: Arbeit in Spanien ?!?

»Hallo Anna,

Kompliment!
Sehr guter Betrag.«

Hallo Alexander,
danke!

Ich muß dabei zugeben, mit der Situation in Spanien speziell kenne ich mich nicht übermäßig aus (abgesehen davon, daß im Fernsehen in letzter Zeit häufiger mal Berichte über Mallorca-Auswanderer waren, und die klangen im großen ganzen ziemlich desilliusonierend).
Aber ich habe mich in anderem Zusammenhang mit dem Thema Auswanderung schonmal ziemlich intensiv auseinandergesetzt. Und die Probleme sind ja doch in vielen Ländern ähnlich.

Gruß
Anna

Anna | 27.08.2006 | 23:30 Uhr | ID 27535
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Hallo Mia,
eben nochmal dazu:

»Ich habe gelesen, dass viele sich schon nach ein paar Monaten aus Spanien verabschiedet haben, ohne es wirklich versucht zu haben....«

Was meinst Du mit »wirklich versucht«?
Was würdest Du tun, wenn Du »nach ein paar Monaten« noch keine Arbeit gefunden hast, Dein Erspartes aufgebraucht hast und Dein Freund, Mann oder LAG aus irgendeinem Grund nicht mehr in der Lage oder nicht mehr willens ist, Dich weiter mit durchzufüttern?
Da bleibt eigentlich nur eins, nämlich Dich in den halbwegs sicheren Schoß des deutschen Sozialsystems zurückzuflüchten.
Kann man da noch von »nicht versucht« reden?

Und dabei rede ich noch gar nicht von den Unsicherheitsfaktoren Krankheit, Arbeitsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit.
Das mag im Moment alles sehr weit weg scheinen, aber so etwas kommt meist sehr unverhofft. Und die deutschen Auslandspfarrer z.B. auf Mallorca können ein Lied davon singen, wie die einst hoffnungsvollen »Dauerurlauber« dann bei ihnen ankommen, nur noch auf der Suche wenigstens nach dem Geld für den Rückflug nach Deutschland.

Wie schon gesagt, es geht mir nicht darum, Dich zu entmutigen. Wenn man so einen Schritt tun will (Auswanderung auf Zeit oder auf Dauer), sollte man es m.E. schon machen, denn sonst trauert man womöglich den Rest seines Lebens einer vermeintlich verpaßten Chance hinterher.
Aber man muß ja deswegen nicht blauäugig und naiv in vorhersehbares Unglück rennen, sondern man hat heutzutage ja wirklich alle Möglichkeiten, sich vorher kundig zu machen.

Gruß
Anna

Rita | 29.08.2006 | 03:31 Uhr | ID 27587
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Mhm...

Ich finde die Bedenken die hier zu deinem Vorhaben geaussert wurden wichtig. Viele davon solltst du ernst nehmen und dir vorher gut ueberlegen. Doch moechte ich dir ein Gegenbeispiel aufzeigen.

Ich hab mich vor zwei Jahren auf einer Fortbildung in Madrid, Hals ueber Kopf in einen Spanier verliebt und bin daraufhin nach Andalusien gezogen.

Srachkentnisse waren auch bei mir gleich null. Ich hatte 600 Euro zur Verfuegung und hab mir gedacht Hop oder Top. Entweder ich finde einen Job bevor mein Geld alle ist oder ich geh halt wieder zurueck. Ich habe einen gefunden, durch viel Glueck und Zufall. Ich arbeite in meinem Traumjob, fuer den ich auch ausgebildet bin und hab mich nirgendwoh mehr zu Hause gefuehlt als hier. Die Bezahlung ist nicht sehr gut, aber den Lebensumstaenden gemaess angepasst. Ich habe sofort einen ziemlich gemischten Freundeskreis gefunden und Spanisch durch einige Sprachkurse ziemlich schnell gelernt.

Ich muss zu geben dass ich echt eine Menge Glueck hatte, aber so etwas solls geben. Versuchs einfach. Den Groessten Fehler den du machen kannst, ist aufgeben bevor du angefangen hast. Ueber das Thema Krankenversicherung, Sozialversicherung, Anmelden, Abmelden oder lieber doch nicht, kann ich dir ne Menge erzaehlen. Ich hab es mittlerweile durch. Schick mir ne Mail, wenn sich solche Fragen fuer dich stellen. Mit dem Spanischen Recht kenn ich mich nur am Rande aus. Glaub mir es unterscheidet sich bei weiten von dem Deutschen. Versteif dich nicht auf diesen Beruf. Zumindest nicht zu Beginn.

Meine E-Mail Adresse: kommmalklar@hotmail.com

hasta luego

Rita

alexander | 29.08.2006 | 09:41 Uhr | ID 27590
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Zum Thema »auswandern«, ist heute ein Bericht in Spiegel-Online zu lesen.

Alexander

Deutsche wandern aus

Anna | 29.08.2006 | 11:29 Uhr | ID 27597
Re: Arbeit in Spanien ?!?

Hallo nochmal,
der Spiegel-Bericht ist echt interessant. Hier noch ein ergänzender Artikel vor ein paar Wochen (hoffe, das funktioniert so als Link):
http://www.spiegel.de/ wirtschaft/0,1518,430943,00.html

Und es ist sicher so, daß es solche Erlebnisse auch wirklich gibt, wie ja der Beitrag von Rita auch zeigt. Nicht gerade vom Tellerwäscher zum Millionär vielleicht, aber doch immerhin so, daß man im Wunschland mit Zufriedenheit leben kann.

Ich wünsche es Dir, Mia, daß Du es auch so erlebst!
Leider geht es nicht allen so. Und ich denke, gerade damit man nachher nicht auf der Seite der Gescheiterten und Enttäuschten steht (von denen die beiden Spiegel-Artikel leider nichts schreiben, die es aber auch mehr als genug gibt!), sollte man sich vorher wirklich so gut wie möglich vorbereiten.

Gruß
Anna

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