Re: Zeltplatzerlebnisse – und Vorschlag für Campingführer-Bewertungen...
Hallo Thomas, sorry, daß ich mich so lange nicht habe hören lassen. Aber von Zeit zu Zeit muß man ja auch mal ein bißchen arbeiten...
Gut – Roß und Reiter – sollst Du haben, zumindest soweit ich das noch rekonstruieren kann. Von einigen Plätzen weiß ich den Namen oder den Vorort nicht genau. Und es ist dabei auch noch zu bedenken, daß wir ja in der Nebensaison da waren. Ob das in der Hochsaison durch den großen Andrang eher schlimmer wird, oder ob dann auch entsprechend öfter geputzt wird, weiß ich nicht.
Ich fange mal bei einem sehr positiven Erlebnis an: Nördlich von Granada liegt in der Nähe eines Sees ein kleiner Campingplatz. Keine spektakulären Einrichtungen, aber die gesamten sanitären Anlagen wurden täglich geputzt. Dreck kam da nur von einigen Campern selber, die ihr Wohnmobil-Abwasser einfach in die Gegend ablaufen ließen.
Klein, aber sehr sauber und ordentlich auch der Platz in El Bosque.
Südlich von Sevilla in Dos Hermanas dagegen ein relativ luxuriöser Platz (Villsom) mit Swimmingpool und allen Schikanen. Sauberkeit war hier o.k., aber unangenehm war ein Hauch von Geiz, der sozusagen über dem ganzen lag. Bei einem selbst in der Nebensaison so gefüllten Platz nur eine zentrale Klorolle pro Anlage... Und – das hat jetzt zwar mit den sanitären Anlagen nichts zu tun, aber mit dieser Atmosphäre dort: An der Registratur verweigerte man uns die freundliche und schlichte Bitte, unsere Kühlelemente über Nacht kaltzulegen, obwohl direkt hinter der Tür im Minimarkt eine große Kühltruhe stand. Die wollten halt ihr eigenes Eis verkaufen.
Matalascanas: Ein Riesenplatz, den wir fast für uns hatten. Die Zahl der sanitären Anlagen den Dimensionen des Platzes angemessen, nicht aber die Zahl der Putzkolonnen. In der Nebensaison scheint einmal in der Woche putzen eher Standard zu sein. Und man hätte dort auch den Eindruck bekommen können, daß das mit dem Wassermangel in Spanien alles wohl nicht so schlimm sein kann: Defekte, dauerhaft laufende Toiletten wurden nicht etwa repariert, sondern mit einer drübergezogenen Mülltüte als unbenutzbar gekennzeichnet.
Die Story mit den fünf Toiletten, von denen zwei verschlossen, eine verstopft, eine unerträglich verdreckt war und die letzte verbleibende notgedrungen von allen Frauen des gesamten Platzes genutzt wurde, haben wir in El Chorro erlebt – ansonsten ein sehr schön gelegener Platz auch mit netter kleiner Gaststätte.
Und dann noch die »Mittelmeerproblematik« mit den Rohren: Du hast recht, ich kenne das ursprünglich auch aus Griechenland. Nachdem wir aber mehrmals in spanischen Restaurants Schilder am WC gesehen hatten (na ja, jedenfalls nachdem wir rausbekommen hatten, was ein »Inodoro« ist), man möge doch bitte das Klopapier nicht ins Klo werfen, sondern in den Eimer, sind wir dazu übergegangen, bei Campingplätzen grundsätzlich auch bei der Anmeldung schon zu fragen, wie das da gehandhabt wird. Und die Antwort war durchweg dieselbe: in den Eimer! Und wenn man die Toiletten sieht, wo ahnungslose Touristen das nicht beherzigt haben, weiß man eben auch warum.
So, mehr Plätze fallen mir gerade nicht ein, wo wir noch gewesen sind!
Gruß Anna |