Hallo Michael,
also für eine Bewerbung bei eine dieser Agenturen benötigst Du einen Vita-einen Lebenslauf. Im Grunde ist es egal ob Du Meister, Geselle oder sonst was bist-das interessiert keinen Menschen. Du meldest Dich als Bäcker und bist Bäcker. Bist Du gut behalten sie Dich, bist Du schlecht gehst Du. Ausbildung haben oder nicht haben wird nicht besser bezahlt. Im Schnitt verdient ein Handwerker freiberuflich um die 1200 Euro-über eine Agentur so um die 800 Euro. Die Arbeitszeiten sind viel länger als in Deutschland. Bis abends gegen 7, eine Stunde Mittag, Samstags wird auch gearbeitet. Du musst eine Steuernummer beantragen, die NIE. Die bekommst Du aber nur vor Ort mit Nachweis einer Wohnung (Mietvertrag). Ein Muß ist auch die Sozialversicherung-Mindestbeitrag so um die 220 Euro inklusive Krankenversicherung (nicht so gut) und Altersvorsorge. Wichtig ist eine zusätzliche private Krankenversicherung-sonst sitzt Du jedesmal erst Stunden beim Amtsarzt der dann bestimmt, ob Du zu einem Facharzt darfst. Wie das mit den Steuern aussieht weiss ich nicht, normalerweise macht das die Agentur. Besser fährst Du als Selbstständiger mit Deklaration der Steuern alle drei Monate über einen Gestor (Steuerberater). Der ist hier in Spanien sozusagen ein Muß. Anders kommt man fast nicht klar mit der Steuererklärung, Einkommenststeuer, Mehrwertsteuer etc..
Du darst keine deutschen Verhältnisse erwarten!!!!! Im Schnitt arbeiten die Spanier wesentlich mehr für weniger Geld als in Deutschland!
Viel Glück
Moni

Hallo Michael,

Nur zur Ergänzung der Nachricht von Moni.

Die Steueridentifikationsnummer NIE kann jeder beantragen, auch wenn er keinen Wohnsitz in Spanien hat. Man muss auch nicht unbedingt vor Ort sein. Man kann für die Abwicklung von Deutschland aus einen »Gestor« Berater engagieren. Die meisten Firmen kümmern sich aber bei Einstellung für den Angestellten darum. DU brauchst also in der Regel nicht mehr als deinen Personalausweis, besser noch Reisepass, um eine Arbeit anzunehmen, voraus gesetzt deine Nationalität gehört zur EU.

Einen festen Wohnsitz in Spanien braucht man, um die »Residencia« zu beantragen, also sich in Spanien wohnhaft zu melden. Hierfür muss man sich erstmal im jeweiligen Rathaus melden und das »Enpatronamiento« beantragen und dann folgen mehrere Behördenschritte.

Hier kommt nämlich der Haken: Bist du »Non-Residente« musst du prinzipiell 25% Abgaben zahlen, während sie sonst bei dieser Verdienstgruppe zwischen 8 und 15 Prozent liegen. Ansonsten gibt es eine Lohnabrechnung sehr ähnlich zu der deutschen mit niedrigeren Abgaben für Renten- und Krankenversicherung und damit natürlich auch weniger Leistungen in diesen Bereichen. Einmal im Jahr (30.06.) ist die Einkommenssteuererklärung fällig, es sei denn man fällt unter die Mindestgrenze.

Am 07.03.2007 gab es hier im Forum einen tollen Beitrag von Benjamin, der genau diese Formalitäten sehr gut beschreibt. Schau doch mal nach.

Alle Aussagen nach bestem Wissen und Gewißen, aber ohne Gewähr.

Viel Glück und Erfolg bei deinem Abenteuer Spanien!